Wo bist du, wo bin ich – wo stehen wir?

 

 Abendstimmung-in-Friesland

Wenn man seinen Gedanken und Gefühlen keinen Ausdruck verleihen kann aus Angst verletzt zu werden, ist es grad so, als wenn man sich selbst verneint und sich damit viel nachhaltiger verletzt.

Doch wie teilen wir uns mit? Muss es zwingend destruktive Kritik, Verfluchen, Verurteilen, Schubladendenken sein?

Es gibt Menschen die scheinbar alles offen legen und doch nichts aussagen. Es gibt Menschen, die nichts von sich preisgeben wollen und mit ihren Taten und Worten fast alles über sich aussagen. Dann gibt es Menschen, die sich nicht trauen offen zu legen was sie denken und es auf komplizierten Umwegen versuchen. Und letztendlich gibt es Menschen, die sämtliche Methoden durcheinander werfen, anwenden und damit sich und andere in Unmengen von Missverständnissen verwickeln ~

Die Ereignisse überrollen uns. Brutalität und Unmenschlichkeit von Attentätern, sich anmaßend über Leben und Tod zu entscheiden. Diktatoren und Politiker deren Eigennutz und Profitgier über Sicherheit der Bevölkerung gestellt werden. Ignoranz und Verantwortungslosigkeit bei Hungersnöten, Kriegen und anderen Katastrophen. Es sterben täglich tausende von Menschen aus verschiedenen aber unnötigen Gründen. Und wir schauen zu, sprechen von Betroffenheit und lehnen uns im Sessel zurück. Abschalten? Nein, so viel Unglück ..Verdrängung scheint eine Lösung.

Wie vielen von uns fehlt die innere Stärke, die uns zu Ersatz“gerüsten“ greifen lässt?  Der Genuss so genannter legaler Drogen wie Alkohol oder Rauchen sind lediglich ein Hinweis und durchaus an der Tagesordnung.

Doch was ist mit dem Fanatismus? Damit ist nicht nur das blindlings Folgen von Ideologien und Religionen gemeint und damit jeglichen Missbrauch ausgesetzt, sondern auch Obsessionen gegenüber Prominenten aus dem Musik, Politik, Sport und Unterhaltungsbereich.

Ein anderes Suchverhalten zeigt sich durch in die Arbeit stürzen oder exzessiver Zuwendung von Hobbys, um gewissen Dingen und Gedanken aus dem Weg zu gehen. Es gibt auch das Gegenteil, ein Helfersyndrom, bei dem Allen geholfen werden soll, arbeitet bis zum Umfallen, will allen gefallen und gibt sich selbst auf..

Wem dürfen die „Schuld“ geben? Was ist falsch gelaufen in unserem Leben und in unserer Gesellschaft?

Wer oder was fällt uns alles ein, welche Ausflüchte finden wir auch da? Was ist mit Eigenverantwortung?

Hast du mal nachgedacht, wie oft du insgeheim Leuten Recht gegeben hast, wenn sie über diese „schlimmen“ Ausländer oder Asylanten, diese Wirtschaftsflüchtlinge räsoniert haben? Wie oft hast du genickt, als es hieß die HartzIV`ler wären einfach nur zu faul, alkoholabhängig, ungebildet und zocken nur den Sozialstaat ab?

Wie oft hast du den Kopf geschüttelt über diese unsäglichen Jugendlichen die keine Lust mehr haben zur Schule zu gehen?

Was hast du gedacht, als der Penner mit seinem Hund an der Ecke saß und um Spenden bettelte? Etwa: „Was schafft er sich einen Hund an, wenn er selbst nicht zu beißen hat“..oder „Er sollte mal lieber arbeiten gehen“?

Kennen wir die Ursachen?

Erwarten wir nicht immer, die Anderen mögen den Missstand ändern? Kritisieren, verachten und verurteilen geht schnell und so einfach, dass sich auch fast Jeder dazu bemüßigt fühlt.

Fragen wir uns  wann wir als Einzelner  einen Menschen aus dem Freundes- oder Familienkreis, oder gar Jemanden den man gar nicht kennt, aus einer misslichen Lage geholfen haben? Nein, nicht mit Geld oder anderen materiellen Werten, sondern mit Zuhören und Mitdenken, Anteilnahme und Respekt, ohne zu verurteilen?

Wann haben wir uns die Zeit genommen, dem wilden lauten Spiel der Nachbarskinder Raum zu geben ohne die Stirn zu runzeln? Wie lange ist es her, als wir das letzte Mal unseren Nachbarn ein Wort gönnten, oder laufen wir schnell gesenkten Blickes aneinander vorbei?

Wann haben wir das letzte Mal gelobt, etwas Gutes getan, ohne eine Gegenleistung zu erwarten?

Die Verantwortung und die Veränderung fängt bei uns selbst an.

Ist es nicht deutlich, dass der Sinn für Gemeinschaft und Verantwortlichkeit füreinander wichtig für uns alle ist? Oder noch einfacher: Respekt, Achtung und Liebe macht den Einzelnen stark und die Gesellschaft rücksichtsvoller? Sehnen wir uns nicht danach?

Ich wünsche uns allen den bestmöglichen Erfolg dieses Ziel zu erreichen!

„Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt“  chinesisches Sprichwort

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